
v.l. Patrick Volk (1. Vors.), Martin Baumann, Fred Strauß, Markus Herrera Torrez (Oberbürgermeister Stadt Wertheim)
Foto: Felix Meisner, Dertingen
Wer zwei Männer sehen wollte, denen es die Sprache verschlagen hat, obwohl sie normalerweise um keinen Spruch verlegen sind, der hätte die Generalversammlung des Fanfarenzuges Fränkischen Herolde am vergangenen Freitag in Dertingen besuchen sollen.
Für Martin Baumann und Fred Strauß war es eine riesengroße Überraschung, dass sie bei dieser Gelegenheit die Stadtmedaille in Silber aus den Händen des Oberbürgermeisters Markus Herrera Torrez erhielten.
Herausragendes Engagement ist gefordert, nicht nur schnöde jahrzehntelange aktive Mitgliedschaft in einem Verein. Nein, man muss schon wirklich etwas leisten, über viele Jahre, um diese Auszeichnung zu erhalten. Für den ersten Vorsitzenden des Vereins, Patrick Volk, war völlig klar: diese beiden Mitglieder haben die Medaille mehr als verdient. Als er sein Anliegen an die Stadtverwaltung herantrug, war die Verleihung sehr schnell eine beschlossene Sache.
Die Liste der Gründe ist lang: Martin Baumann ist seit 1974 aktiver Trommler im Fanfarenzug. Im vergangenen Jahr wurde er nach 50 aktiven Jahren zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. In dieser Zeit war er 19 Jahre lang in der Vorstandschaft tätig, war Jugendleiter, Zweiter, Erster und wieder Zweiter Vorstand. Vor allem aber ist er seit 35 Jahren als Vertreter des Fanfarenzuges im Weinfestausschuss und davon seit 25 Jahren als Vorstand tätig. Im Festzelt kennt er jedes Brett persönlich, ist jederzeit ansprechbar und immer mittendrin. Martin Baumann kann alles, außer Hochdeutsch.
Für Fred Strauß gilt ähnliches. Auch er ist seit mittlerweile 48 Jahren als aktiver Trommler dem Verein verbunden. Er kann auf 20 Jahre Vorstandschaftstätigkeit zurückblicken, u.a. als Kassier und zweiter Vorstand. Zwölf Jahre lang stand er beim Verein als erster Vorsitzender an der Spitze. Herausragend ist zu erwähnen, dass er seit 26 Jahren die Ausbildung der Trommler innehat, was bedeutet, dass er freitags nicht nur die normale Probe der Senioren besucht, sondern auch die Jugendprobe begleitet und leitet.
Was beide verbindet sind nicht nur eine lebenslange Freundschaft und die Liebe zur Landsknechtsmusik, sondern auch ihr Sinn für Humor, ihre Lebensfreude und die Gabe andere Menschen motivieren zu können. Sie sind Vorbilder für jüngere Generationen. Mit der Stadtmedaille in Silber kommt nun noch eine weitere Gemeinsamkeit hinzu auf die die beiden stolz sein können und über die sie sich sehr gefreut haben.